350. Sterbejahr Heinrich Schütz (1585-1672)
Am Vorabend des diesjährigen Totensonntags - Samstag, 19. November 2022 - findet um 18 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche, Wohltorf ein Konzert mit Werken von Heinrich Schütz statt. Die Wohltorfer Kantorei begeht damit ein weiteres Mal das 350. Sterbejahr dieses bedeutendsten deutschen Komponisten vor Bach.
„Musikalische Exequien“: Hinter diesem Titel verbirgt sich das erste „Deutsche Requiem“ der Musikgeschichte. Nachdem die Reformation die lateinische Form des „Requiems“ verworfen hatte, gab es zunächst kein Großform, die die einzelnen Bestandteile der neuen, deutschsprachigen Begräbnisfeier, Bibellesungen und Liedstrophen, zu einem Ganzen verschmolzen hätte.
Das Heinrich Schütz der erste war, der eine solche Form schuf, liegt an einem erwähnenswerten Umstand: Heinrich der Ältere zu Reuss, ein sowohl frommer wie musikliebender Fürst, hatte sich zu Lebzeiten die Bibelstellem ausgesucht, die zu seiner Bestattung vorgetragen werden sollten, und sie auf einen „insgeheim“ beschafften Sarg eingravieren lassen. Außerdem bat er Schütz, diese Stücke zu vertonen. Schütz folgte dieser Bitte und schuf damit die erste „Deutsche Begräbnismesse“.
Das gesamte Werk ist vom unvergleichlichen Deklamationsstil Schützens geprägt: Dramatik und Leidenschaft sind ebenso zu finden wie Besinnung und Sich-Fügen. Vor allem klingt aber immer wieder die Gewissheit christlicher Zukunftshoffnung durch: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“.
Gerahmt wird das Werk von Motetten aus Schütz´ „Geistlichen Chormusik 1648“ und frühbarocken Instrumentalwerken.
Die Ausführenden des Abends sind neben der Wohltorfer Kantorei Manja Stephan, Sopran | Nina Böhlke, Alt |Benjamin Kirchner, Tenor | Carsten Kröger, Bariton | Julian Redlin, Bass. Instrumentales Gegenüber ist die Hamburger Ratsmusik, die Leitung hat KMD Andrea Wiese.
Karten zu Euro 15,- sind im Vorverkauf ab Di., 8.11.2022 in den Aumühler Apotheken erhältlich. Einlass und Abendkasse am Konzerttag ab 17.30 Uhr.