Wohltorfer Weihnachtsreise

Das Wohltorfer Weihnachtswunder

Roms Staatskasse ist leer. Keine Sesterze befindet sich mehr in des Kaisers Schatulle. Kaiser Augustus (Wohltorfs Bürgermeister Dürlich) ist ratlos. Lässt sich der Staatsbankrott noch abwenden? Brutus, der Finanzminister, hat die rettende Idee (die er geschickt seinem Chef in den Mund legt): eine Kopfsteuer, von jedem Bewohner des Riesenreiches an seinem Heimatort zu entrichten. Mit diesem Auftakt zum Weihnachtsgeschehen, auf der Terrasse des Pastorats, begann die „Wohltorfer Weihnachtsreise“, die an die 500 Besucher in neun „Reisegruppen“ am Vorabend des 4. Advents zu weiteren sechs Schauplätzen vom Kirchberg hinunter zum Dorfteich, in die Alte Allee und über die Dorfstraße zurück zum Kirchplatz führte.

Es war eine Reise, die keiner der Teilnehmer so schnell vergessen wird, so gekonnt und bewegend, aber auch humorvoll wurde die Weihnachtsgeschichte von mehr als 60 Laiendarstellern, unterstützt von Eseln, Schafen, Ziegen und sogar einem Kamel und einem mächtigen Elefanten, in Szene gesetzt. Eine Weihnachtsgeschichte, die sich nicht streng an Lukas hielt, sondern auch eigene, recht menschliche Akzente zeigte. So hegt Joseph starke Zweifel an Marias Versicherung, dass sie „von keinem Manne weiß“, und er verlässt sie, wenn auch erkennbar schweren Herzens, bis ein Engel ihn im Traum belehrt. Und im Gasthof zum störrischen Esel löst eine ebenso mitfühlende wie praktische Wirtin das Problem der Unterbringung des Paares mit einem warmen und trockenen Stall, und sie besorgt auch gleich noch eine Hebamme! Voller Spielfreude zeigten sich auch die Hirten auf dem Feld, die von den Engelstrompeten (Posaunenchor Börnsen in überzeugender Verkleidung) und dem anmutigen Chor singender Engel genauso überrascht schienen wie die Zuschauer.

Viele weitere berührende Momente und Spielszenen ließen sich noch nennen. Erwähnt werden sollen aber noch die kundigen Reiseleiter, welche die Gruppen begleiteten und auf das jeweilige Geschehen einstimmten; die zahllosen – alle einzeln entzündeten! - Kerzen, die den Reisenden den Weg durch den Ort wiesen; und das fleißige Team auf dem Kirchberg, das alle vor und nach der langen und kalten Reise mit Glühwein und Bratwürsten stärkte. Und damit sind wir auch bei dem großen Team, das „hinter den Kulissen“ dafür sorgte, dass diese Wohltorfer (und deutsche?) Premiere ein so großer Erfolg wurde: das Ehepaar Flügge, das diese holländische Tradition nach Wohltorf brachte; die Regisseure der einzelnen Szenen und Reiseleiter; die Techniker, welche die stimmige Beleuchtung und den perfekten Ton schufen; die Familien, die die Besucher auf ihrem Grund willkommen hießen; und nicht zuletzt der kleine Leitungsstab, der dies alles koordinierte. Sie alle waren – wie die begeisternden Darsteller – mit viel Zeit und ihrem Herzblut dabei. Allen Mitwirkenden gebührt deshalb ein ganz großer Dank für diese unvergleichliche, fröhliche Erzählung von Christi Geburt in Wohltorf.         HES

O-Töne von „Mitreisenden“:

„Ich bin heute ganz beseelt von diesem wunderschönen Outdoor-Krippenspiel nach Hause zurückgekommen. So ein schönes Krippenspiel habe ich wirklich noch nie erlebt. Es war rundherum schön und eine großartige Einstimmung auf Weihnachten und die Festtage, die vor uns liegen. Vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe (und überhaupt für diese Idee!) und auch an das gesamte Team der zahlreichen Schauspieler, Musiker und Helferinnen und Helfer - vom Kaiser über die Schafhirten bis hin zum Elefanten eine tolle Darbietung mit viel Engagement und Leidenschaft bei allen Beteiligten! Sie haben da wirklich etwas ganz Tolles für unser Dorf auf die Beine gestellt. Meinem kleinen vierjährigen Sohn hat es auch sehr gefallen. Er war sehr gebannt von der Geschichte und den Schauspielern … Also, nochmals herzlichen Dank für diesen stimmungsvollen Abend und Rundgang durch Wohltorf, das sich heute Abend wirklich von seiner besten Seite gezeigt hat!“

„… das war eine wunderbare Wohltorfer Weinachtsreise. Diese Reise war etwas ganz Besonders und hat noch immer etwas von einem Zauber hinterlassen. Die Mühe der ganzen Planung und Vorbereitung war sicher enorm, hat sich aber sehr gelohnt!!!! So viele Menschen waren auf den Beinen und durften staunen. Auf diesem Wege möchte ich mich, auch im Namen meines Mannes, ganz herzlich bedanken. Das war ein tolles Weihnachtsgeschenk!“