Rossini

Rossini in Wohltorf - ein musikalisches Ereignis

Am Samstag, den 20. Februar erklang in der Heilig-Geist-Kirche in Wohltorf die "Petite Messe solennelle", ein Spätwerk des Komponisten Gioacchino Rossini (1792-1868) für Solostimmen, 4-stimmigen Chor, zwei Klaviere sowie Harmonium.
Die Wohltorfer Kantorei wusste wieder einmal als hochmotivierter, intonationssicherer und homogener Klangkörper mit sorgfältiger Diktion und rhythmischer Prägnanz zu überzeugen. Die zahlreichen, diesem vielgestaltigen Werk eigenen Schwierigkeiten bewältigte der - ausschließlich aus Laiensängern bestehende -  Chor unter der sensiblen, inspirierenden und (stil-)sicheren Stabführung von Kirchenmusikerin Andrea Wiese souverän und mit leidenschaftlicher Hingabe.
Ihm zur Seite agierte mit Tanya Aspelmeier (Sopran), Katharina Thimm (Alt), Andreas Fischer (Tenor) und Ekkehard Vogeler (Bass) ein vorzügliches Gesangssolo-Quartett, das kammermusikalisch vorbildlich eingestimmt war; in ihren "Solo-Nummern" wusste jeder von ihnen zudem durch seine individuellen sängerischen Qualitäten musikalische Glanzpunkte zu setzen.
Den pianistisch wie gestalterisch besonders anspruchsvollen Part des 1. Klaviers (pianoforte concertante) bewältigte der hochgeschätzte Pianist Mihai Zaharescu mit großem Einfühlungsvermögen; er war für das großartige Gelingen dieser Aufführung maßgeblich mitverantwortlich. Ebenso behutsam wie sensibel unterstützt wurde er dabei von Matthias Witt am 2. Klavier.  Für die interessante und im positiven Sinne eigenwillige Klangfarbenbeimischung sorgte Uwe Rasmussen am Harmonium.
Dieses beglückende musikalische Werk und die überaus engagierte Interpretation durch Sänger und Instrumentalisten hinterließen bei den sehr zahlreich erschienen Zuhörern einen derart starken Eindruck, dass nach 90 Minuten absoluter Konzentration der dann begeistert aufbrechende Applaus als Zugabe die Wiederholung der Chorfuge "Cum sancto spiritu" einforderte.
(Jn)