Herr Mokelül und der Schatz im Garten

Applaus nach der Uraufführung

Schöpfungsgeschichte mit Swing und Pep

Nicht nur, dass die Kirche in Wohltorf nicht im Dorfe steht, sondern inmitten schönster  Natur am Billetal: die Kinder der Kinderkantorei Wohltorf holten am 2. Juni auch noch alles was da singt und kreucht in ihre Kirche hinein.

Vor einer imposanten Naturleinwand und amüsant verpackt in der Handlung des Musikmärchens „Herr Mokelül und der Schatz im Garten“  hielten Sie dem arg materialistischen und Technik-besessenen Herrn Mokelül mit kessen Sprüchen und flotten Liedern eine „Karotte“, den vermeintlichen Schatz, vor die Nase und forderten so eine von Respekt und Liebe zur Natur geprägte Neubesinnung ein.

Die Hauptakteure waren der ca. 50stimmige Chor und die daraus stammenden Solisten,  von engagierten Müttern sehr phantasievoll als Spinne, Igel, Raupen, Rotkehlchen, Maulwurf und Assel kostümiert. Diese setzten couragiert und mit witzigen Dialogen dem anfangs sehr ignoranten Herrn Mokelül kräftig zu, der seinen Kontrahenten per Kahlschlag und anschließender Asphaltierung  seines Gartens unbedacht den Garaus machen wollte.  Der Chor verlieh seinen Protagonisten durch witzige Lieder wie z. B.  Mok-Rock, Spider-Lady-Song, Igelstep und Kellerassel-Rap vielstimmig und sangesfreudig Nachdruck, unterstützt vom launigen Erzähler und einer mit Klarinette, Kontrabass, Percussion und Klavier interessant besetzten und nie aufdringlichen Combo. Die Komposition von Andrea Wiese, die auch die Kinderkantorei mit Disziplin und liebevoller Gestik und Mimik leitete, zeichnete sich aus durch eine Mischung von kindlichem Liedgut, heutiger Jugendkultur, Anklänge von Klezmer und Stilelementen von Gershwin. Der alte Herr Nabu gab dem mittlerweile lernwilligen Herrn Mokelül auch noch Nachhilfe in Sachen Insektenhotel. Petra George schrieb das Libretto und ließ am Ende Herrn Mokelül mit Hilfe seiner fabelhaft aufspielenden Familie und seinem Namensvetter, dem Maulwurf Mokelül, den etwas anderen Schatz in seinem Garten entdeckte: den guten alten Komposthaufen.

Die Bänke der Heilig-Geist-Kirche in Wohltorf war randvoll gefüllt, die Kinder speziell in den ersten drei Reihen waren gespannt wie Flitzebögen und die Besucher quittierten die religions-, umwelt- und musik-pädagogisch gleichermaßen wertvolle Uraufführung mit nicht enden wollendem Beifall. Chapeau!      

(U.K.)